Ein kurzer Abriss der Bevölkerungsgeschichte

Der Bevölkerung ging es im 16. Jh. nicht schlecht, Colnrade war von Kriegen und Fehden wenig betroffen. Im 30-jährigen Krieg war der Ort allerdings von Kriegstruppen besetzt, die von der Bevölkerung verpflegt werden mussten und die Bevölkerung wurde zu Abgaben verpflichtet. Hinzu kam die Requirierung von jungen Männern für die Kriegsdienste und die Plünderung durch fremde Soldaten. Es wurde zu der damaligen Zeit viel geraubt und gebrandschatzt. Das Kirchspiel Colnrade hatte am Ende des Krieges noch 107 Einwohner, das entsprach etwa 15-20 Feuerstätten.

Eine Zahl aus dem Jahre 1740 belegt, dass diese Zahlen danach weiter zurückgingen und zwar zählte die Landgemeinde Colnrade dann nur noch 58 Einw. und 15 Feuerstätten. Bereits im Jahre 1821 waren es 195 Einw. und 33 Feuerstätten. Im Jahre 1858 hatte die Landgemeinde Colnrade mit 739 Einw. eine Bevölkerungsexplosion zu verzeichnen. Ca. 100 Jahre später, im Jahre 1939 waren es dann 828 Einw., diese Zahl hat sich bis heute geringfügig verändert. Bis zum Jahr 1950 stieg die Bevölkerung sprunghaft auf 1.448 Einw. an, was auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus den Ostgebieten zurückzuführen ist.

Verwaltungsmäßig gehörte das Kirchspiel Colnrade im 16. Jh. zur Vogtei Barnstorf. Im Jahre 1817 wurde das Kirchspiel Hannover zugesprochen. Seit 1821 ist Colnrade selbständige Landgemeinde. Im Jahre 1966 wurde Colnrade vorübergehend mit Rüssen die Samtgemeinde Colnrade, die mit der Gemeinde- und Gebietsreform 1973 wieder aufgelöst wurde. Colnrade wurde 1974 dann eine von insgesamt acht Mitgliedsgemeinden in der Samtgemeinde Harpstedt.

Quelle:

Bernhard Lehnhof: Chronik des Kirchspiels Colnrade - Die St. Marienkirche in Colnrade, Austen 2005
Festschrift zur Colnrader Woche 3.12. - 12.12. 1982
LEB Nienburg 1982 und Dorferneuerung Colnrade
PK Plankontor GmbH Oldenburg 1995




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